Physik, Philosophie, Politik: Der Briefwechsel zwischen Einstein und Schlick vom Ersten Weltkrieg bis zum Ende der Weimarer Republik
Der den Zeitraum von 1915 bis 1933 umfassende Briefwechsel zwischen dem Physiker Albert Einstein (1879–1955) und dem Philosophen Moritz Schlick (1882–1936) ist eine der wichtigsten und spannendsten Quellen einer produktiven Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Philosophie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die ausgelöst wurde durch die tiefgreifenden Umbrüche der Relativitäts- und der Quantentheorie und bis heute unser Naturverständnis prägt. Neben den natur- und wissenschaftsphilosophischen Diskussionen nehmen politische und kulturelle Debatten einen breiten Raum in den Briefen ein. Die Korrespondenz ermöglicht so auch einen unverstellten Blick auf die persönlichen und gesellschaftlichen Lebensverhältnisse in Zeiten einer zunehmend polarisierten Öffentlichkeit. Wenige Monate nach der Machtergreifung Hitlers bricht der Briefwechsel ab. Einstein emigriert kurze Zeit später in die USA und Schlick wird 1936 auf den Stufen der Wiener Universität ermordet. Im Seminar wollen wir den Briefwechsel zwischen Einstein und Schlick lesen und in die vielschichtigen Kontexte der damaligen Debatten in Wissenschaft, Politik und Kultur einordnen. Zudem sollen im Zusammenhang mit den Briefen einige Texte Einsteins und Schlicks diskutiert werden.
Literatur:
Albert Einstein – Moritz Schlick. Briefwechsel. Hrsg. von Fynn Ole Engler, Mathias Iven und Jürgen Renn, Hamburg: Meiner 2022.
LV-Nr.: 3131 L 111
Do. 16-18 Uhr
Raum: MAR 0.015
Beginn: 20.04.2023