Die Biophilosophie und Anthropologie von Adolf Portmann
Adolf Portmann (1897-1982), Biologe, Anthropologe und Naturphilosoph, hat eine Philosophie des Lebendigen eingeführt, die zentrale biologische Begriffe jenseits der metaphysischen und methodologischen Grenzen der reduktionistischen Biowissenschaften neu bestimmt. Im Zentrum seiner Biophilosophie steht die Idee, dass jeder Organismus ein Subjekt ist, dessen Innerlichkeit („Innenwelt“) von einem ihr entsprechenden Weltbezug widergespiegelt wird. Davon ausgehend erklärt Portmann die Wahrnehmungen und das Verhalten der Tiere als Ausdruck ihrer Innenwelt. Die Gestalt der Tiere versteht er nicht primär als Anpassung an die Umgebung, sondern schreibt ihr Ausdruckswert („Darstellungswert“) zu, weil sie die ästhetische Erscheinung ihrer Innerlichkeit ist. Im Seminar werden neben diesen Ideen auch die anthropologischen Gedanken Portmanns zur Sonderstellung des Menschen in der lebendigen Natur behandelt, in deren Licht der Mensch als ein „ewig Werdender“ erscheint, der dank dieser ontogenetischen Offenheit ein kulturelles und geistiges Leben entfalten kann.
LV-Nr.: 3130 L 023
Das Blockseminar findet im September (vorauss. 4.-17.09.) statt
Präsenzveranstaltung
Raum wird noch bekanntgegeben